1996

1996

Zwoa harte Nüß

Heitere Begebenheit in drei Akiten von Ulla Kling

Auf dem Lechner-Hof ist der Kindersegen ausgeblieben. Die Kräuter-Zenz überzeugt die Bäuerin davon, daß nur sie hierfür die Schuld trägt, weil sie den Bauern einem anderen Madl weggenommen hat, das sich damals berechtigte Hoffnungen auf eine Heirat gemacht hatte. Auf diese Weise gelingt es der Zenz, die glückliche Ehe der Bauersleut‘ zu trüben.
Die Magd Mirzl und der Knecht Loisl, die beide nicht durch Schönheit geplagt werden, machen alle Arbeit und erringen durch ihr einfältiges, aber ehrliches und fleißiges Wesen die Zuneigung des kinderlosen Paares. Gern würden die Bauersleut‘ die beiden vereint und als Erben ihres Hofes sehen, aber die zwei sind so schiach, daß sie gegenseitig ihre Reize nicht erkennen.


Da erscheint völlig unerwartet ein junger Poet auf dem Hof, der die Einsamkeit dazu benutzt, um schöne Versln zu machen. In seinem Überschwang glaubt er, aus der „schiachen Rosn“ Mirzl einen Schmetterling machen zu können, indem er ständig durch Gedichte ihre „Psyche“ erweckt. Erst als Mirzl durch den spinnerten „Dichterling“ zur „Dame“ wird, erkennt Loisl, daß das Madl zu schad für solche Experimente ist und kommt zu der Überzeugung, daß zwei „Schiache“ zusammen auch ein glückliches Paar geben können. Doch bis dahin gibt es schon noch „zwoa harte Nüß“ zu knacken.